Mit viel Engagement und Begeisterung setzen sich der Deutsche Wanderverband und die Deutsche Wanderjugend mit ihren Gebietsvereinen und ehrenamtlich Aktiven für das Schulwandern ein – und das seit über 50 Jahren.

Aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfen

Mit viel Engagement und Begeisterung setzen sich der Deutsche Wanderverband und die Deutsche Wanderjugend mit ihren Gebietsvereinen und ehrenamtlich Aktiven für das Schulwandern ein – und das seit über 50 Jahren. So hat der Deutsche Wanderverband die Förderung von Schulwanderaktivitäten in seiner Satzung verankert. Auf Bundesebene wurde der Arbeitskreis Schulwandern eingerichtet, der letztlich auch die Idee für das Projekt Schulwandern entwickelt hat. Die Deutsche Wanderjugend führt immer wieder kreative und außergewöhnliche Schulwanderaktivitäten durch – ob Esel- oder Schneeschuhwanderung, 24 Stunden-Touren oder einen Vormittag rund um die versteckte Energie – sie bietet Aktionen und Konzepte, die Kinder und Jugendliche begeistern.

  • Beispielhafte_Schulwanderaktivitäten
    © DWV

    1975 - Der DWV verabschiedet eine Resolution zum Schulwandern.

    1981 - Die Initiative „Schulwandern“ des DWJ-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen (NRW).

    1982 - Die DWJ im Schwarzwaldverein verabschiedet eine Resolution für Baden-Württemberg.

    1985 - Beim Deutschen Wandertag in Osnabrück bekennen sich alle Mitgliedsvereine zur Förderung des Schulwanderns.

    1988 - Der Landesverband Hessen führt einen Schulwanderwettbewerb durch.

    1989 - Der Wiehengebirgsverein veranstaltet Infotage an Schulen.

    1990 - Die DWJ im Odenwaldklub erarbeitet Wandervorschläge für Schulklassen.

    1992 - Die DWJ-LV NRW entwickelt ein Angebot „Schulwandern im Eggegebirge“.

    1993 - Der DWJ-LV Bayern initiiert für Schulen die Aktion „Wandertag“ mit Info-Mappen.

    1996 - Die DWJ schafft mit dem „Info-Clip“ praktische Tipps für Lehrer/-innen.

    1998 - Die DWJ-Zeitschrift „Perpedes“ macht das Schulwandern zum Schwerpunkt-Thema.

    2005 - Seit diesem Jahr bietet der Odenwaldklub akkreditierte Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer an.

    2005 - Beim 105. Deutschen Wandertag wird die „Blankenburger Erklärung“ zur Förderung des Schulwanderns verabschiedet.

    2007 - Die Arbeit des Arbeitskreises Schulwandern des DWV wird beschlossen und beginnt.

    2008 - Die DWJ verabschiedet ein Positionspapier zum Schulwandern und der DWV fordert anlässlich seines 125-jährigen Jubiläums in der „Fuldaer-Erklärung“ zu mehr Schulwandern auf.

    2008 - Der Thüringer Gebirgs- und Wanderverein veranstaltet einen Wandertag für Lehrer.

    2008 - Lehrer/-innenfortbildung des Eifelvereins zu Schulwandern und Erlebnispädagogik.

    2008 - Projekt „Wandern macht Schule“ der DWJ Landesverbände Hessen und Bayern, Entwicklung von Wandertagsmodulen für Schulen.

    2009 - Schulwandern als Schwerpunktthema in dem DWV Verbandsorgan „Wanderzeit“ Ausgabe 01/2009 und der DWJ-Zeitschrift „Walk & more“ Ausgabe 03/2009.

    2009 - Pfälzerwald-Verein und Thüringer Gebirgs- und Wanderverein führen Lehrerfortbildungen durch.

    2009 - Die Wander- und Heimatakademie Baden-Württemberg (SAV und SWV) führt Modellseminare zur Lehrerfortbildung durch.

    2009-11 - DWV- und DWJ-Projekt „Schulwandern – Stark machen für mehr Bewegung und nachhaltige Naturerlebnisse“.

    2011-13 - Qualifizierung Schulwandern

    seit 2013 - Regelmäßige Fortbildungsangebote zum/zur zertifizierten Schulwanderführer/in auf Länderebene.

    2014-2016 - Aktuelles Projekt "Schulwandern - Draußen erleben. Vielfalt entdecken. Menschen bewegen."

    Juni 2015 - Resolution Schulwandern mit Übergabe an Ministerin Sylvia Löhrmann auf dem Deutschen Wandertag in Paderborn.

    2016 - Fachtagung "Draußenschule - Öffnung von Schule und Unterricht" an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.

  • Schulwandern - Draußen erleben. Vielfalt entdecken. Menschen 
    bewegen

    Natur unmittelbar erleben, Vielfalt entdecken, in Bewegung sein, den Blick schärfen, Verstehen und Handeln können. Regelmäßige „Wandertage“ in schulnaher Umgebung bieten unglaublich viele Lern- und Erfahrungschancen. Die Schüler*innen lernen genau hinzuschauen. Sie schärfen ihren Blick für Details und nehmen Veränderungen der natürlichen Umgebung im Jahresverlauf oder durch andere Einflüsse bewusst und reflektiert wahr. Das öffnet den Blick für die Zusammenhänge, Einflüsse und Abhängigkeiten in der Natur. Außerschulische Lernerfahrungen verbunden mit Bewegung und gemeinsamem Naturerleben wirken sich zudem positiv auf das Lernen allgemein und das soziale Miteinander in der Schule aus.

    Diese Erfahrung haben viele Schulen in Skandinavien mit dem Modell der Uteskole, der „Draußenschule“, gemacht. Hier setzt das Projekt „Schulwandern“ des Deutschen Wanderverbandes und seines wissenschaftlichen Projektpartners, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, an. Schulen in ganz Deutschland sollen angeregt werden, regelmäßige Draußentage und Wander-Aktivitäten zur biologischen Vielfalt einzuführen und als selbstverständliche Ergänzung zur abstrakten Wissensvermittlung in den Schulalltag einzubinden. Ziel ist es bundesweit Schüler*innen, Lehrer*innen und weitere Projektbeteiligte stärker für die Bedeutung und Schutzwürdigkeit der biologischen Vielfalt zu sensibilisieren. Auf diese Weise sollen sie letztlich auch befähigt werden, gesellschaftliche Verantwortung für die biologische Vielfalt zu übernehmen, die auf eigener Natur-Erfahrung beruht.

    Zur Umsetzung wählt das Projektteam zwei Zugänge, die unmittelbar miteinander in Verbindung stehen. Unter Federführung der Johannes Gutenberg-Universität Mainz werden an drei Modellschulen bundesweit regelmäßige Schulwanderaktivitäten nach dem Konzept der skandinavischen Draußenschule implementiert und evaluiert. Die drei Modellschulen fungieren als Best-Practice-Beispiele und sollen wichtige Impulse für eine bundesweite Entwicklung geben.

    Zugleich führt der Deutsche Wanderverband im Rahmen der vom Bundesumweltministerium (BMUB) und vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) jährlich durchgeführten Wandertage zur biologischen Vielfalt in den Jahren 2014-2016 Schulwander-Wettbewerbe durch und prämiert innovative Ideen. Der Deutsche Wanderverband stellt vielfältige Informationen und Materialien zum Schulwandern zur Verfügung. Die Aktivitäten zum Schulwandern werden von der Johannes Gutenberg- Universität wissenschaftlich evaluiert. Die Ergebnisse der Begleitstudie münden in verschiedenen Publikationen und werden auf einer öffentlichkeitswirksamen Fachtagung präsentiert.

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    © A. Dorn

    Schulwandern - Qualifizierung

    Im Dezember 2011 wurde das 15-monatige Projekt „Ausarbeitung und Umsetzung eines Ausbildungskonzeptes für Fortbildungsleiter im Bereich Schulwandern und Bildung für nachhaltige Entwicklung“ begonnen. Hinter diesem umfangreichen Titel, verbirgt sich ein train-the-trainer-Konzept: Der DWV bildet in Kooperation mit der DWJ 20 Fortbildungsleiter*innen aus 8 Bundesländern im Bereich Schulwandern und BNE aus, die seit Anfang 2013 regelmäßig Fortbildungen zum/zur zertifizierten Schulwanderführer*in in den einzelnen Bundesländern anbieten.

    Die train-the-trainer-Maßnahme ist eine Ausbildung mit folgenden Inhalten: Pädagogische Grundlagen/Didaktik, Kinder- und Jugendwanderformen, Bildung für nachhaltige Entwicklung mit Schwerpunkt biologische Vielfalt, Organisation von Schulwanderungen, Orientierung im Gelände und rechtliche Rahmenbedingungen. Es werden bei dieser Ausbildung klassische Präsenzphasen mit E-Learning-Modulen (Blended Learning) verknüpft. Zwischen den Präsenzphasen arbeiten die Teilnehmer*innen in Kleingruppen, sogenannte Triaden zusammen und müssen E-Learning-Aufgaben lösen. Praxiserfahrungen sammeln sie während einer exemplarisch von ihnen durchgeführten Schulwanderung, die sie als Hausarbeit dokumentieren. Um ihre Fähigkeiten als Fortbildungsleiter*innen beurteilen zu können, müssen die Teilnehmer*innen eine Prüfung mit Lehrprobe absolvieren.

    Ab diesem Jahr bieten die neu ausgebildeten Fortbildungsleiter*innen in Kooperation mit den DWV/DWJ Landesverbänden und in Absprache mit den Kultusministerien bundesweit Fortbildungen für Lehrer*innen und Multiplikatoren*innen zum Schulwandern an. Auf der Bildungsmesse „didacta“ stellte das „Projektteam Schulwandern“ vom 19. - 23.02.2013 in Köln die Ergebnisse des Projekts Interessierten vor und warb für das Schulwandern und die Fortbildung zum/zur zertifizierten Schulwanderführer*in. Begleitet wird das Projekt durch einen interdisziplinären Fachbeirat. Er besteht aus jeweils einer bzw. einem Vertreter*in der Wanderakademien des Deutschen Wanderverbands, der Universität Marburg/Institut für Sportwissenschaft und Motologie, der Sportkommission der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), des Deutschen Jugendherbergswerk, der Arbeitsgemeinschaft Natur und Umweltbildung (ANU), der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion/Außenstelle Schulaufsicht Koblenz, des Bundesweiten Arbeitskreis der staatlich getragenen Umweltbildungsstätten (BANU), der Alfred-Toepfer-Akademie für Naturschutz, der Deutschen Wanderjugend, einer Waldpädagogin sowie dem Projektteam „Schulwandern“.

Aktueller Projektflyer:

In diesem Faltblatt finden Sie weitere Informationen zu dem aktuellen Projekt "Schulwandern - Draußen erleben. Vielfalt entdecken. Menschen bewegen."


Resolution Schulwandern 
des DWV 2015

Die Mitgliederversamm­lung des Deut­schen Wanderverbandes hat am 19.6.2015 einstimmig die Resolution Schulwandern – Natur erleben. Vielfalt entdecken. verabschiedet.

Mit der Resolution hebt der Deutsche Wanderverband den pädagogischen Stellenwert des Wanderns an Schulen hervor. Kinder und Jugendliche machen bei Schulwanderungen intensive Naturerfahrungen und lernen die Vielfalt der Natur kennen. Sie erleben auch ihre unmittelbare kulturelle und heimatliche Umgebung.

Die ausdrücklich positiven Erfahrungen, die Lehrer*innen, Multiplikator*innen wie Wanderführer*innen, Schüler*innen sowie deren Familien – angeregt durch die Schulwander-Projekte – machen konnten, lassen deutlich werden, dass die Akzeptanz von regelmäßigen, in den Schulalltag integrierten Schulwanderaktivitäten auf allen Ebenen erhöht werden muss. Der Deutsche Wanderverband mit seinen Landesverbänden, Jugendorganisationen und Verbandsmitgliedern fordert, das Schulwandern und Draußenlernen in allen Bundesländern zu fördern und als Chance ganzheitlichen Lernens im Sinn einer nachhaltigen Entwicklung anzuerkennen.

Schulwandern im Kontext des Draußenlernens und Entdeckens ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Schulzeit und muss einen besonderen pädagogischen Stellenwert haben.

DWV-Präsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß 
übergibt die Resolution an die 
NRW Schulministerin Sylvia Löhrmann. 


Positionspapiere und 
Beschlüsse zum Download

Die von der Mitgliederversammlung des DWV im Juni 2015 beschlossene Resolution

Das Positionspapier des Deutschen Wanderverbandes aus dem Jahr 2008.

Die Deutsche Wanderjugend verabschiedete 2008 ein Positionspapier zum Schulwandern.

Die Projekte zum Schulwandern wurden unterstützt von ...